Mabon ist das zweite Erntefest des Jahres. Die Erntezeit geht dem Ende entgegen, deutlich ist in der Natur das Herannahen des Herbstes wahrzunehmen. Die Tag werden nun wieder kürzer als die Nächte, das Licht weicht der Dunkelheit. Es ist - vor allem nachts - deutlich kühler geworden, die ersten Blätter fallen im stürmischen Wind und die viele Vögel machen sich auf ihre Reise in den Süden. Die Natur hat in den letzten Monaten alles gegeben, was ihr an Lebendigkeit und Lebensenergie zur Verfügung stand. Nun beginnt sie damit sich wieder in sich zurückzuziehen, sie tritt in die Ruhephase ein, welche ihr Zeit und Kraft gibt zur Regeneration. Es ist gerade jetzt besonders wichtig die letzten warmen und hellen frühherbstlichen Tage zu nutzen um in der Natur zu sein und Kraft und Mut für die dunkle Zeit zu tanken. Dies ist auch ein tragender Aspekt in der Mabon-Zeit: Lange Spaziergänge und spezielle Übungen um das Licht und das Leben nochmal in jede Körperzelle fließen zu lassen. Zu dieser Jahreszeit ist es sinnvoll sich einen Kurzurlaub zu gönnen. Das können ein, zwei Tage sein, in welchen wir kurz durchatmen und uns eine kleine Pause gönnen bevor wir nochmal die letzten Aufgaben mit voller Energie angehen und zu einem guten Ende bringen.
Mehr noch als an Lammas sollte man sich nur noch auf ganz wenige Aufgaben konzentrieren und diese zu einem guten Ende bringen. Vielleicht bekommst Du spontan den Wunsch schon jetzt über Dich und Deinen Weg nachzudenken. Spannenderweise geht das vielen Menschen gerade in der Zeit nach Mabon so. Gehe diesen Impulsen nach, aber verliere Dich nicht darin. Jetzt kannst Du den Karren nicht mehr herumreissen. Wenn manche Dinge sich nicht oder in die falsche Richtung entwickeln, dann lasse los. Verschwende keine Zeit und Energie in sinkende Schiffe, sondern setze lieber auf die, die noch schwimmen. Vertraue darauf, daß alles, was jetzt passiert einen Sinn hat - auch wenn Du ihn vielleicht jetzt noch nicht verstehst. Danke erneut für das, was Du erreicht hast - und mag es noch so wenig erscheinen. Übe Dich nun auch darin langsam in einen Frieden und eine Zufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation zu kommen.
Achte vor allem darauf, daß Du Dich in Deiner Mitte befindest oder wieder dorthin zurückkehrst. Oft kommen dabei Erinnerungen an Erlebnisse aus diesem ohne vorangegangene Zyklen hoch. Nimm sie wahr, ohne darin verhaftet zu sein. Lass es wie Wolken vorüberziehen. Falls es notwendig ist, wirst Du später an Jul die Gelegenheit haben tiefer in Emotionen einsteigen zu können. Zu Hause ist es gut nochmal einen Tag zu investieren um alles aufzuräumen, neu zu ordnen, zu putzen und zu waschen. Dadurch hältst Du Deinen Raum klar und kannst somit auch in Dir die Klarheit und Mitte bewahren (oder finden!)
"Text von © Dirk Liesenfeld ~ www.Liesenfeld.de"